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Entscheiden lernen – Was es mit Entscheidungen auf sich hat

Seine #Komfortzone zu verlassen, ist eine bewusste Entscheidung! So einfach diese auch auf den ersten Blick zu treffen sein mag, so schwierig gestaltet sich letztlich oft die Umsetzung. Aber warum tun wir uns so schwer mit etwas scheinbar so Einfachem? Ich habe dieses Problem bereits in meinem eigenen Verhalten beobachtet: Durch mein tägliches Journal, das ich als Teil meiner #Morgenroutine führe, konnte ich bei mir ein #Entscheidungsproblem hinsichtlich der Gestaltung meiner Freizeit feststellen. Neben allen Verpflichtungen aus Beruf und Familie fiel es mir schwer, aus den vorhandenen Alternativen auszuwählen: Sollte ich zum Joggen, ins Fitnessstudio, zum See, in den Wald, in die nächste Kneipe oder doch lieber ins Kino gehen? Der Blick in meine Journal-Einträge der letzten Monate hat mir deutlich gemacht, dass häufig zwei Dinge passiert sind, als ich mich entscheiden sollte: Entweder habe ich mit der Informationsbeschaffung oder dem Abwägen des Für und Wider so viel #Zeit verloren, dass keine Zeit mehr für die eigentliche Aktivität übrig blieb, also zum Beispiel der Kinofilm bereits lief. Oder ich habe eine Entscheidung getroffen, die mich letztlich aber doch unzufrieden gemacht hat. Die Wahl zu haben, macht glücklich Gleichzeitig habe ich jedoch bemerkt, dass ich die bloße Möglichkeit, überhaupt etwas entscheiden oder auswählen zu können, sehr schätze. Denn grundsätzlich ist es sehr positiv, eine Auswahl zu haben. Die #Wahlmöglichkeit aus mehreren Varianten oder Szenarien macht uns bereits glücklich. Ich vermute, das liegt daran, dass uns der Akt des Entscheidens ein Gefühl der Kontrolle gibt. Ein Gefühl, das beispielweise bei der Wahl des WC-Papiers während der Corona-Pandemie eingeschränkt wurde. Wenn man keine Wahl hat, stellt sich ein Gefühl der Unzufriedenheit ein. Da man nicht wählen konnte, ist einem die womöglich beste Option versagt geblieben und man musste sich nun mit einer «Notlösung» zufrieden zu geben. Dieses einfache Beispiel zeigt uns, dass sich jede Wahl auf zwei unterschiedliche Bereiche unseres Bewusstseins auswirkt. Unser bewusster, logischer Verstand (Präfrontaler Kortex) möchte die für uns, aus rationaler Sicht, beste Wahl treffen. Unser unbewusster, emotionaler Verstand (Hypothalamus und Basal Ganglia) hingegen möchte vor allem, dass wir mit unserer Wahl glücklich sind. Wie kann Biohacking den Entscheidungsprozess optimieren? Zunächst ist es wichtig, sich vor Augen zu halten, dass wir in einer Welt leben, die uns nahezu unendlich viele Möglichkeiten bietet. Die Analyse aller Vor- und Nachteile dieser Optionen, wie von unserem logischen Verstand gefordert, ist somit schlichtweg unmöglich. Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, eine unter allen Gesichtspunkten optimale Entscheidung treffen zu können und uns stattdessen eingestehen, dass es die perfekte Entscheidung gar nicht gibt. Es existieren lediglich gute Entscheidungen, die mit einem vertretbaren Aufwand und unter den gegebenen Umständen getroffen werden können. Haben wir dieses #Mindset erst einmal in uns verankert, können wir daran arbeiten, diese Entscheidungsprozesse zu optimieren. Dazu sollten wir uns zunächst bewusst machen, was uns genau bei der #Entscheidungsfindung behindert. Laut dem renommierten US-amerikanischen Psychologen Barry Schwartz führt eine große Auswahl zu drei Problemen bei der Entscheidungsfindung: Eine große Auswahl führt zu innerer Lähmung. Eine große Auswahl führt zu schlechten Entscheidungen. Eine große Auswahl führt zu Unzufriedenheit. Zum Glück gibt es Hacks, die uns bei diesen Problemen unter die Arme greifen können: So können wir beispielsweise eine zu große Auswahl künstlich eingrenzen und auf wenige, bestenfalls maximal 3 Optionen reduzieren. Für die verbliebenen Optionen definieren wir feste #Entscheidungskriterien und halten uns mit eiserner Disziplin daran. Dann treffen wir unsere Wahl und erlauben uns selbst damit zu leben und nach vorne zu schauen. Für meine Freizeitgestaltung hat diese Methode wunderbar funktioniert: Ich habe mir angewöhnt, bereits am Morgen eine Auswahl von maximal 2 Optionen zurechtzulegen und nach festen Entscheidungskriterien auszuwählen. Dafür habe ich meinem Morgenjournal die neue Kategorie «Spaßaktivität» hinzugefügt. Obwohl es sich um einen scheinbar einfachen Vorgang handelt, ist mein Kopf froh darüber, Unterstützung durch mein Morgenjournal zu erhalten. Seit ich das Journal für meine Freizeitgestaltung nutze, habe ich zudem mehr Aktivitäten, die mir auch wirklich Spaß machen. Da ich mir nun direkt am Morgen Gedanken über mögliche Unternehmungen mache, habe ich diese bereits ganz bewusst in meinen Zeitplan eingeplant. Überraschender Weise kostet mich die Eingrenzung der Optionen nur wenig #Energie, und das Entscheiden selbst verläuft aufgrund der wenigen Alternativen sehr viel schneller und effizienter. Fun Fact: Genau wegen dieser Überlegungen zur Entscheidungsfindung hat Steve Jobs immer nur einen schwarzen Rollkragenpullover getragen. So konnte er seine Energie für wichtigere Entscheidungen aufsparen. Jetzt bist du dran: Welche Methoden nutzt du, um nicht im Entscheidungsdilemma stecken zu bleiben? Hinterlasse mir hierzu gerne einen Kommentar. Ich freue mich auf dein Feedback! Dein Rolf

Entscheiden lernen – Was es mit Entscheidungen auf sich hat
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